Rinderpest
W. Klee
Weiterführende Informationen
zur Epidemiologie:
Die Krankheit soll schon vor 2400 Jahren beschrieben worden sein.
In Afrika sollen im 19. Jahrhundert fast 95 % der Rinder an Rinderpest
verendet sein, mit entsprechenden Folgen für die rinderhaltende Bevölkerung.
In Afrika und Asien sind der Krankheit zwischen den 60er und 80er Jahren
des 20. Jahrhunderts jährlich etwa 2 Millionen Rinder und Büffel
zum Opfer gefallen. Möglicherweise beherbergen viele Wildklauentiere
in Afrika und Asien wenig virulente Stämme. Größere Schäden
treten unter der Wildtierpopulation daher nur nach Kontakten mit infizierten
Hauswiederkäuern auf. In Enzootiegebieten erkranken vor allem Jährlinge
nach Abklingen der kolostralen Immunität.
Zur Bekämpfung:
In Afrika haben eine "Pan African Rinderpest Campaign" (PARC) und danach das
Pan African Programme for the Control of Epizootics (PACE) gewisse
Fortschritte gebracht. In West- und Zentralafrika wurde die Krankheit seit
Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts nicht mehr nachgewiesen. Haupthindernis
für die Bekämpfung sind Kriege und Armut in den betroffenen Ländern.
Trotzdem hofft die FAO, dass die Krankheit im Rahmen eines "Global Rinderpest
Eradication Programme" (GREP) bis 2010 auszurotten sein wird. Das Erreichen
dieses Ziels ist inzwischen in greifbare Nähe gerückt. Asien ist inzwischen
frei. Allerdings steigen die Schwierigkeiten beim Auffinden der letzten Herde,
die im Süden Somalias und im Norden Kenyas vermutet werden, stark an.
Literaturhinweise:
-
Barrett, T, MA Forsyth, K Inui, HM Wamwayi, R Kock, J Wambua, J Mwanzia,
PB Rossiter (1998): Rediscovery of the second African lineage of rinderpest
virus: its epidemiological significance. Vet. Rec. 142, 669-671
-
Hutyra, F., J. Marek: Die orientalische Rinderpest, Gustav Fischer, Jena,
1916
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Letzte Änderung: 8.6.2003
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