Mesotheliose

 
W. Klee  
 
 
Das Wichtigste in Kürze

Seltener Tumor des Peritoneums, verbunden mit Aszites. Ätiologie unklar. Unheilbar.

 

 
 
Definition und Ätiologie Diagnostik
Epidemiologie Differentialdiagnosen
Pathogenese Therapie
Klinische Erscheinungen Prophylaxe

 

Definition und Ätiologie:
Mesothelialer benigner oder maligner Tumor.
Bei Menschen gilt der Zusammenhang zwischen Asbestexposition und Pleura- oder Perikardmesotheliose als gesichert. Ob auch die Mesotheliose bei Rindern, die sich meist im Bauchraum manifestiert, durch Asbest verursacht wird, ist nicht geklärt. Rinder aller Altersklassen und selbst Feten können befallen sein

Epidemiologie:
Kommt bei verschiedenen Spezies vor, bei Rindern selten. In einer Kasuistik der Klinik einer Veterinärschule in den USA wurden in 8 Jahren 8 Fälle registriert. In der Münchner Klinik sind in fast 30 Jahren 10 Fälle dokumentiert (0,02%). Da die Erkrankung so selten ist, wird vermutlich fast jeder dokumentierte Fall publiziert.

Pathogenese:
Es entwickeln sich multiple Knoten in einem Durchmesser von wenigen Millimetern bis 10 cm auf dem parietalen und viszeralen Peritoneum.

Klinische Erscheinungen:
Betroffene Feten können Anlass zu Schwergeburt geben. Postnatal betroffene Rinder werden meist erst dann auffällig, wenn der mit der Erkrankung verbundene Aszites offensichtlich wird. Die Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum kann extreme Formen annehmen. Das Allgemeinbefinden ist erst im fortgeschrittenen Stadium deutlich gestört.

Diagnostik:
Aszitesdiagnostik: Bei älteren Rindern rektale Untersuchung, sonst Sonografie, Bauchhöhlenpunktion, Endoskopie, Probelaparotomie. Histologie.

Differentialdiagnosen:
Bei älteren Rindern Fettgewebsnekrose, Leukose, andere Ursachen für Aszites (s. Vermehrung des Bauchumfangs im Glossar)

Prognose:
Infaust  

Therapie:
Keine

Prophylaxe:
Keine spezifische bekannt. Sicherheitshalber Kontrolle der Umgebung auf Asbestquellen (z.B. Bearbeitung oder Entsorgung von Eternitplatten).

Letzte Änderung: 11.12.2016



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