Hirnbasissyndrom
 
 W. Klee , M. Metzner
 
 
Das Wichtigste in Kürze

Entstehung aufgrund eines raumfordernden Prozesses an der Hirnbasis, z.B. eines Abszesses. Klinisch zeigen sich Hirnnervenausfallserscheinungen (Schlotterkiefer, "Sterngucken", etc.). Meist nur Verdachtsdiagnose möglich. Keine Therapie bekannt. Prophylaxe: ggf. rasche und sachgemäße Behandlung eitriger Prozesse. 


 

Prüfungsstoff
 
 
Epidemiologie Diagnostik
Pathogenese Therapie
Klinische Erscheinungen Prophylaxe

 

Epidemiologie:
Selten.
 

Pathogenese:
Entstehung eines raumfordernden Prozesses an der Hirnbasis, z.B. eines Abszesses nach Absiedelung septischer Emboli im Rete mirabile der Hypophyse oder Einbruch einer Otitis interna. Aber auch tumoröse Veränderungen können ein gleichartiges Bild verursachen.


 

Klinische Erscheinungen:
Niedergeschlagenheit, "Sterngucken", Blindheit, Bradykardie, Dysphagie, Schlotterkiefer und weitere Hirnnervenausfallserscheinungen, z.T. auch einseitig


Demonstration des Schlotterkiefers (Trigeminuslähmung), durch Schütteln des Kopfes. Das Allgemeinbefinden ist sonst zunächst nicht gestört. Das betroffene Rind versucht, Futter aufzunehmen.

 

Video, 3 Min.42Sek, 37,8 MB Video mit den Symptomen bei einem Rind mit Hirnbasisabszess und dem Untersuchungsgang am Kopf. 

Diagnostik:
Klinisch meist nur Verdachtsdiagnose möglich. Liquoruntersuchung nicht immer aufschlussreich.
 

Therapie:
Bei Rindern, deren Zuchtwert weit über dem Schlachtwert liegt, kann nach entsprechender Information des Besitzers ein Behandungsversuch unternommen werden. Antiinfektiva müssen über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Erfolg der Behandlung sollte sich in etwa einer Woche durch Rückgang der Ausfallserscheinungen zeigen.

In allen übrigen Fällen ist die Euthanasie vorzuziehen.
 

Prophylaxe:
Keine spezifische Prophylaxe bekannt. Allgemein: rasche und sachgemäße Behandlung eitriger Prozesse.
 

PubMed
 

Letzte Änderung: 17.01.2018


home-page      Inhaltsverzeichnis
© Copyright 2018, Klinik für Wiederkäuer, Ludwig-Maximilians-Universität München