Rinderpest
 
W. Klee
 
 
Das Wichtigste in Kürze

Morbillivirus aus der Familie Paramyxoviridae. Empfänglich sind nur Paarhufer. In Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr aufgetreten, endemisch in Afrika und Asien. Verlauf in 5 Phasen: Inkubation 3-5 Tage, prodromale Fieberphase, Phase der Schleimhauterosionen mit starkem Tränenfluss, Durchfall-Phase mit fortschreitender Dehydratation und schließlich bei Überleben Rekonvaleszenzphase. Lebenslange Immunität nach überstandener Infektion. Diagnose virologisch. Differentialdiagnosen BKF und MD, pathologisch nicht von MD zu differenzieren. Anzeigepflicht. Das Internationale Tierseuchenamt sieht die Krankheit als getilgt an.


 

Kein Prüfungsstoff mehr
 
 
Erreger Diagnose
Epidemiologie Behandlung
Klinische Erscheinungen Vorbeuge
gesetzliche Vorschriften

 

Erreger:
Morbillivirus aus der Familie der Paramyxoviridae. In die gleiche Gruppe gehören Masern, Staupe, PPR (Peste des petits ruminants) sowie ein Virus, das bei Seehunden in der Nordsee zu großen Verlusten führt. Alle Isolate erweisen sich bei Einsatz von herkömmlichen Methoden als antigenetisch einheitlich. Auf der Basis der RNA-Sequenz können jedoch ein asiatischer und zwei afrikanische "Typen" unterschieden werden. Die Virulenz und der Gewebe-Tropismus genetisch eng verwandter Stämme können stark unterschiedlich sein. So verursacht der Typ ("lineage") 2 subklinisch verlaufende Infektionen. Der Grund dafür ist noch nicht bekannt.
 

Epidemiologie:
Empfänglich sind nur Paarhufer. Bei Rindern gib es genetisch bedingte Unterschiede in der Resistenz. Ohne ständigen Kontakt mit dem Virus verliert sich die Resistenz jedoch innerhalb weniger Generationen. Bei Schweinen ist eher das umgekehrte Phänomen zu beobachten: Schweine europäischer Rassen erkranken in Endemiegebieten nur selten, während Schweine lokaler Rassen meist tödlich erkranken.
Diese Krankheit ist in Deutschland seit 1881 nicht mehr aufgetreten. In den 40er und 50er Jahren des 18. Jahrhunderts fielen ihr in Europa etwa 200 Millionen Rinder zum Opfer. (Zum Vergleich: 1993 waren in der EU der 15 etwa 85 Mio. Rinder.) Diese Seuchenzüge waren mit ein Anlass zur Gründung von Veterinärschulen (zuerst in Lyon durch Claude Bourgelat am 1.1.1762). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es wiederum verheerende Panzootien in Europa, die mit der Ausbreitung der Eisenbahnen in Verbindung gebracht werden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es einen Ausbruch in der Türkei.

Das Internationale Tierseuchenamt sieht die Krankheit als weltweit getilgt an.
 

Klinische Erscheinungen:
Die Krankheit verläuft in 5 Phasen:
Inkubation (je nach Resistenz 3 bis 15 Tage) an deren Ende die Tiere schon infektiös sind,
prodromale Fieberphase,
Phase der Schleimhauterosionen mit starkem Tränenfluss, wobei die erkrankten Tiere einen sehr unangenehmen Geruch ausströmen sollen,
Durchfall-Phase mit fortschreitender Dehydratation
und schließlich bei überlebenden Tieren die Rekonvaleszenzphase.
Eine überstandene Infektion hinterlässt lebenslange Immunität.
 

Diagnose:
(Entfällt)

Behandlung:
(Entfällt)

Vorbeuge:
(Entfällt).
 

§:
(Wird entfallen)

 

PubMed
 
 
 


Letzte Änderung: 25. 11. 2010


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