Paratuberkulose
JOHNEsche Krankheit; Johne's Disease
 
 W. Klee
 
 
Das Wichtigste in Kürze

Paratuberkulose ist eine bakteriell bedingte Infektionskrankheit (Erreger: Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis) mit (jahre)langer Inkubationszeit und chronischem Verlauf, der durch Abmagerung und (bei Rindern) unstillbaren Durchfall gekennzeichnet ist. Bisher nicht heilbar. Bisher nicht staatlich bekämpft. Bekämpfung problematisch, weil nicht alle infizierten Tiere jederzeit sicher erkannt werden können. Der Erreger wurde schon bei vielen Tierspezies nachgewiesen. Die Beteiligung bei Morbus Crohn des Menschen wird seit langem diskutiert.


 

Prüfungsstoff
 
 
Erreger Diagnose
Epidemiologie Behandlung
Pathogenese Bekämpfung
Klinische Erscheinungen

 

Erreger:
Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map), eng verwandt mit M. avium subspecies avium (Maa), dem Erreger der Geflügeltuberkulose. Es lassen sich Rindertypen von Schaftypen unterscheiden. Zusammen mit Mycobacterium avium subsp. intracellulare und Mycobacterium avium subsp. hominissuis werden Map und Maa zum so genannten Mycobacterium avium-Complex (MAC) gezählt. Die Systematik ist aber nicht einheitlich.
 

Epidemiologie:
Als Erstbeschreibung gilt eine Arbeit von Johne und Frothingham dem Jahr 1895. Albert Johne war Pathologe und Mikrobiologe an der Tierärztlichen Hochschule in Dresden. Die Krankheit kommt weltweit vor und befällt vor allem Wiederkäuer (einschließlich Alt- und Neuweltkameliden). Das bekannte Wirtsspektrum hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert und umfasst neben Kaninchen und deren Beutegreifern auch Musteliden, Schweine, Zwergesel, Nashörner und Krähen. Ob sich die Infektion in der Wiederkäuerpopuation weltweit verbreitet oder lediglich die Aufdeckung besser wird, ist nicht eindeutig; vermutlich aber kommt es tatsächlich zur Verbreitung durch Handel und aufgrund des Fehlens gezielter Bekämpfung.

Über einen Zusammenhang mit Morbus Crohn (Crohn's disease, CD) des Menschen wird seit fast 100 Jahren spekuliert. Die bisher vorliegenden Befunde lassen noch keine eindeutige Beurteilung zu. Infektionsversuche verbieten sich naturgemäß.
Die Ergebnisse von Vergleichen des Vorkommens von Map bei Patienten mit CD, bei Patienten mit Colitis ulcerosa und bei gesunden Kontrollen sind uneinheitlich. Antikörper gegen Map-spezifisches Lipopentapeptid wurden in den Seren von Patienten mit CD, nicht aber in den Seren von Patienten mit anderen entzündlichen Darmerkrankungen gefunden. In mehreren Ländern wurde der Erreger in pasteurisierter Konsummilch und in Trinkwasser kulturell oder per PCR nachgewiesen. Auch aus abgetöten Map-Keinen können Muramyldipeptide freigesetzt werden, die immunmodulierend und entzündungsfördernd wirken. Map wurde auch im Blut und in der Milch von Frauen mit CD nachgewiesen. Eine realistische quantitative Bewertung des Risikos für Menschen ist schwierig. Ziemlich sicher ist, dass das Risiko der Aufnahme von lebensfähigen Map aus Milch oder Milchprodukten nicht vollständig zu eliminieren ist.
Ein früher oft vorgebrachtes Argument gegen eine Verbindung zwischen Map und CD, nämlich, dass Schweden frei von Paratuberkulose ist, aber eine übliche Inzidenz von CD hat, wurde insofern entkräftet, als in Bioptaten von schwedischen CD-Patienten ebenfalls Map gefunden wurde. In Island wurde Paratuberkulose 1933 durch 20 Karakulschafe aus Deutschland eingeschleppt. Seither hat sie sich in der Schaf- und Rinderpopulation verbreitet. Die jährliche Inzidenz von CD stieg von 0,4 Fällen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum 1950-1959 über 0,9/100.000 1970-1979 auf 8,2/100.000 1992.

Ein genetischer Faktor bei CD gilt als sicher. Möglicherweise ist CD keine ätiologisch einheitliche Krankheitsentität. Manche Befunde sind mit der Vorstellung vereinbar, dass sich in Menschen ein von Wiederkäuern unabhängiger Infektionskreislauf entwickelt hat, wobei die Infektion aber meist nicht zu klinisch manifester Erkrankung führt, aber auch nicht völlig eliminiert wird. In jüngerer Zeit wird auch über die Beteiligung von Map bei Diabetes mellitus Typ I und Multipler Sklerose spekuliert.

Die Einschleppung des Erregers in einen bis dahin freien Wiederkäuer-Bestand geschieht in aller Regel durch Zukauf eines infizierten, aber noch unauffälligen Tieres. Innerhalb eines infizierten Bestandes ist der Kontakt von sehr jungen Kälbern mit Kot erwachsener Rinder der wichtigste Faktor bei der Verbreitung. Der Kot von so genannten "super shedders" (> 10.000 kbE/g) kann über eine Million kbE von Map pro Gramm enthalten. Zur Infektion eines jungen Kalbes reichen wenige Keime. In infizierten Beständen können verschiedene Genotypen von Map (auch mit Unterschieden in der Virulenz) vorkommen, was darauf hindeutet, dass es mehrmals zur Einschleppung gekommen ist. Das ist ein Hinweis für die Probleme bei der Sanierung (s.u.).

Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr widerstandsfähig und kann beispielsweise in Kot auf Weiden bis 1 Jahr überleben und durch ablaufendes Wasser auch von dort verbreitet werden. Kompostierung kann er mindestens 90 Tage überleben.

Prävalenz: Paratuberkulose kommt dort vor, wo danach gesucht wird. Fehlen von Hinweisen auf Paratuberkulose bedeutet in der Regel Fehlen von entsprechenden Untersuchungen.
Repräsentative Untersuchungen liegen für ganz Deutschland bisher nicht vor. Bei Rindern scheint es ein Nord-Süd-"Gefälle" der Prävalenz zu geben. In einer Studie an kleinen Wiederkäuern wurden in 65 % der Bestände Seroreagenten gefunden. 28 % normal geschlachteter Kühen erwiesen sich als infiziert. In den USA gelten 80 bis 100 % der Milchrinderbestände als infiziert.

Inzidenz: In den betroffenen (größeren ) Herden werden pro Jahr 3 - 8 % der erwachsenen Rinder wegen klinischer Erscheinungen geschlachtet oder getötet, wenn eine Schlachtung aufgrund der starken Abmagerung nicht mehr in Frage kommt.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Krankheit wird weniger in den sporadischen Totalverlusten gesehen, sondern mehr in den Leistungseinbußen und Erhöhung der Merzungsraten bei subklinisch infizierten Tieren. Sie wird in Veröffentlichungen oft auf Landesebene hochgerechnet, was naturgemäß eindrucksvolle Summen ergibt, z.B. 1,2 Milliarden Dolar pro Jahr in den USA.


Abbildung: Die beiden Färsen auf dem Bild sind gleich alt. Das Tier rechts ist stark abgemagert und in der Entwicklung zurückgeblieben. Die Fresslust ist offensichtlich erhalten! (Foto: Dr. Tammen, Jever). Ausbruch der klinischen Erkrankung bei einem so jungen Tier ist ungewöhnlich und deutet vermutlich auf sehr hohen Infektionsdruck hin!
 

Pathogenese:
Der Zeitpunkt der Erregeraufnahme ist für den weiteren Verlauf des Geschehens entscheidend. So soll nur die Aufnahme in den ersten Lebenswochen oder -monaten zu einer dauerhaften Infektion mit späterem Ausbruch klinischer Erkrankung führen. Dagegen sollen Rinder ab einem Alter von etwa 2 Jahren weitgehend resistent sein. Diese Resistenz ist aber wahrscheinlich kein Alles-oder-Nichts-Phänomen. Auch ein genetischer Einfluss auf die Empfänglichkeit für die Infektion mit Map gilt als gesichert. Ob manche Tiere die Infektion dauerhaft beherrschen können, ist aufgrund der möglichen Länge der Inkubationszeit einerseits und der Unsicherheit des Infektionszeitpunktes unter natürlichen Bedingungen nicht sicher.

Nach einer initialen Generalisierung mit serologischer Reaktion ziehen sich die Keime in ihr "Zielorgan", die Makrophagen im Darmbereich, zurück. In der dann beginnenden Phase sind meist keine Antikörper im Serum nachweisbar, sondern eher zellgebundene Immunitätsreaktionen. Die überschießende Hochregulation inflammatorisch wirkender Gene scheint ein wichtiger pathogenetischer Prozess zu sein. Im Gegensatz dazu sind kontrollierte Hochregulation und Apoptose bei resistenten Genotypen vorherrschend. Wenn immer mehr Keime frei werden, sowohl nach "innen" als auch nach "außen" (= Darmlumen), beginnt die nächste Phase, die einerseits durch Bildung von Antikörpern, andererseits durch zunächst intermittierende, später dauerhafte Ausscheidung von Keimen mit dem Kot (aber auch mit der Milch und mit Speichel) gekennzeichnet ist. Dann beginnt die klinische Phase. Die Inkubationszeit beträgt meist etliche Jahre. Daher können infizierte (und ausscheidende) Kühe zeitlebens klinisch unauffällig bleiben. Gegen Ende der klinischen Phase kann es zu einem völligen Niederbruch der Immunität (durch Immuntoleranz?) kommen; dann sind keine Antikörper mehr nachweisbar. Transplazentare Übertragung kommt vor.
 

Klinische Erscheinungen:
Meist im Anschluss an eine Kalbung zeigen einzelne Kühe eines Bestandes zunächst wechselhaften, dann anhaltenden Durchfall, lassen mit der Milchleistung deutlich nach und magern rasch ab. Die Fresslust bleibt lange Zeit erhalten. Der Kot zeigt mitunter auffällige Blasenbildung. Es können Ödeme in Kehlgang und ventral am Bauch auftreten.
 

Diagnose:
Die Krankheit gibt im wesentlichen zwei Arten von diagnostischen Problemen auf, nämlich
1. die Abklärung eines klinischen Falles, insbesondere in einem Bestand mit unbekanntem Infektionsstatus (wie immer, ist es zunächst von entscheidender Bedeutung, die Krankheit im diagnostischen Repertoire zu haben, also daran zu denken) und
2. die Erfassung möglichst aller infizierten Tiere in einem befallenen Bestand, falls eine Bekämpfung durchgeführt werden soll.

Die einzuleitenden Untersuchungen zielen auf
- Erregernachweis (Kotmikroskopie, Kotkultur, PCR). Rein rechnerisch erscheint es möglich, dass in einer stark kontaminierten Umgebung ein Rind mit verunreinigtem Futter aufgenommene Keime mit dem Kot ausscheidet, ohne infiziert zu sein (passagere Ausscheidung). Ob das wirklich vorkommt und von epidemiologischer Bedeutung ist, ist unklar. Auch in Euterlymphe kann Map per PCR nachgewiesen werden. Die klassische kulturelle Untersuchung hat zwar eine hohe Sensitivität (ca. 1 kbE/g,) hat aber den Nachteil, dass sie sehr lange (4 -12 Wochen) dauern kann. Neuere Testverfahren liefern in wesentlich kürzerer Zeit Ergebnisse.
- Nachweis humoraler Antikörper (Komplementbindungsreaktion [KBR], Enzyme-linked immunosorbent assay [ELISA], Agargelimmunodiffusion [AGID])
- Nachweis zellgebundener Immunität (Intrakutanprobe mit Johnin, Interferontest).

Aufgrund der im Abschnitt über Pathogenese beschriebenen Dynamik ist es zur Maximierung der diagnostischen Sensitivität [siehe Glossar] sinnvoll, möglichst Tests aller drei Kategorien durchzuführen, was aber naturgemäß teuer ist.

Sowohl für die Einzeltier- als auch für die Bestandsdiagnostik gibt es serologische Verfahren (ELISA), mit denen Antikörper in der Milch nachgewiesen werden können. Für die initiale Bestandsdiagnostik eignen sich auch die Untersuchungen von Umweltmaterial und zum Beispiel der Milchfilter der Melkanlage.

Die Diagnostik spielt sich zunehmend auf molekularbiologischer Ebene ab, zumindest im Bereich der Forschung.

Es ist sinnvoll, ein verdächtiges Rind nach Möglichkeit zu isolieren, bis die Untersuchungsergebnisse verfügbar sind. Im Zweifelsfall ist es ratsam, das Tier zu schlachten, falls noch ein Schlachterlös zu erwarten ist, oder anderenfalls zu töten und Ileum samt Ileozäkallymphknoten zur histologischen und bakteriologischen Untersuchung einzuschicken.

Differentialdiagnostisch wäre an Amyloidnephrose, und Parasitosen, vor allem Fasziolose, zu denken.

Behandlung:
Die Krankheit ist für alle praktischen Zwecke unheilbar.
Monensin scheint die Wahrscheinlichkeit der fäkalen Ausscheidung von MAP zu reduzieren, was in stark betroffenen Beständen von Bedeutung sein kann.
 

Bekämpfung:
Die Krankheit ist meldepflichtig, wird zur Zeit in D nicht staatlich bekämpft. Als Begründung werden meist die Probleme der Diagnostik angegeben. Ein systematisches obligates Bekämpfungsverfahren gibt es in fast keinem Land. Angesichts der ökonomischen und möglicherweise zoonotischen Bedeutung der Infektion kritisieren manche Experten die zuständigen Behörden wegen dieser Untätigkeit heftig.
Zwei Fragen sind bei der Bekämpfung von Bedeutung:
1. Wie ist der Status des Betriebs?
2. Welches Ziel soll erreicht werden?

Zum Status: hier erscheint es sinnvoll, vier (etwas willkürlich quantifizierte) Kategorien zu unterschieden:
- "unverdächtig"* (nur negative Ergebnisse),
- geringe Prävalenz (bis 10 %),
- mittlere Prävalenz (11 - 50 %),
- hohe Prävalenz (> 50 %), bezogen auf den Ausfall einer der drei Testkategorien (s. Abschnitt über Diagnose)

Mögliche Ziele:
- frei von Ansteckung bleiben,
- Elimination des Erregers aus dem Betrieb, wobei die Erfolgschancen sowie der organisatorische und finanzielle Aufwand kritisch zu bewerten sind
- Leben mit der Infektion und Minimierung ökonomischer Verluste. Dies kann in vielen Fällen die realistischste "Lösung" sein, insbesondere, wenn der Betriebsleiter in fortgeschrittenem Alter ist und es keinen Hofnachfolger gibt.

Mögliche Maßnahmen:
Unverdächtige Bestände*: Geschlossene Herde anstreben, Reduktion von Verkehr aller Art.
Bestände mit geringer Prävalenz: Abschaffung aller Tiere, die in einer der drei Untersuchungskategorien positiv reagieren, samt ihrer Nachzucht. Wiederholung alle 6 Monate über mindestens 3 Jahre.
Bestände mit mittlerer Prävalenz: Strenge Hygienemaßnahmen (s.u.). Zukauf - wenn nötig - von untersuchten Färsen oder Kühen. Die Dauer des Verfahrens ist nicht genau anzugeben, beträgt aber auch im positiven Fall je nach Ausgangslage und Konsequenz bei der Durchführung der Maßnahmen etliche Jahre. Die Betriebsleiter müssen darauf hingewiesen werden, dass der Versuch der Sanierung ein mühsames Unterfangen mit ungewissem Ausgang ist.
Bestände mit sehr hoher Prävalenz: Die Keulung des gesamten Bestandes ist in Erwägung zu ziehen. Diese Maßnahme würde Abstimmung mit den zuständigen Behörden (Amtstierarzt, Regierungsbezirk und ggf. Tierseuchenkasse) erfordern. Beim Neuaufbau des Bestandes besteht zumindest zurzeit das Problem, dass der Status der Herkunftsbetriebe nicht bekannt ist, also die Infektion bei den zugekauften Rindern nicht sicher ausgeschlossen werden kann. 
Eine besondere Problematik besteht für befallenene Zuchtbetriebe, also Betriebe, die einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von Nutz- und Zuchtvieh erzielen. Die Leiter müssen darüber aufgeklärt werden, dass der Verkauf von Tieren aus ihren Beständen ohne entsprechende Aufklärung der Käufer zivil- und strafrechtliche Konsequenzen haben kann. Daher ist es verständlich, dass sich die "Neugier" mancher Betriebsleiter hinsichtlich des Status ihrer Herden in Grenzen hält.

*Statt Betriebe als "unverdächtig" zu bezeichnen, wäre es korrekter, die Anzahl von amtlich durchgeführten, halbjährlichen oder jährlichen Gesamtbestandsuntersuchungen in Folge mit negativem Ergebnis anzugeben. Dies ist auch die Basis von Bekämpfungsverfahren in manchen Ländern.

Zu den Hygienemaßnahmen:
· Geburtshygiene (nach Möglichkeit sollte jede Geburt überwacht werden, was in großen Betrieben leichter gesagt als getan ist)
· sofortige Trennung der Kälber von den Kühen bis zum Alter von mindestens einem Jahr. Abkalbeboxen, die aus anderen Gesichtspunkten zu fordern sind, bergen die Gefahr der Infektion der voll empfänglichen neugeborenen Kälber.
· Verabreichung von Kolostrum und Milch von unverdächtigen Kühen (oder Kolostrum pasteurisieren, was Map hinreichend inaktivieren soll, auch wenn das in Widerspruch zu dem oben erwähnten Nachweis lebender Map-Keime in Konsummilch zu stehen scheint.)
· Kälber von klinisch erkrankten Kühen nicht aufstellen.
· Gülle oder Mist nur auf Äcker oder Mähweiden, nicht auf Weiden ausbringen.
· Jungtiere nicht auf Weiden treiben, auf denen im vorhergehenden Jahr Kühe oder andere Wiederkäuer waren, oder auf die Gülle aus infizierten Beständen ausgebracht worden ist.

Zur Impfung:
Impfung ist grundsätzlich möglich. Es gibt Lebend- und Totimpfstoffe. In der EU ist jedoch derzeit kein Impfstoff mehr zugelassen. Impfung verhindert nicht sicher die Ansteckung, reduziert aber die Erregerausscheidung sowie die Inzidenz von klinischer Erkrankung und kann das produktive Leben der Impflinge verlängern. Die Impfung mit Lebendimpfstoff kann bei Rindern zu sehr großen Umfangsvermehrungen (Granulomen) führen. Über komplikationslose Entfernung von fußballgroßen, gestielten Umfangsvermehrungen mit elastischen Bändern wird aus der Praxis (in der USA) berichtet. Versehentliche Injektion in einen Finger kann Amputation notwendig machen. In Gegenden, in denen Rindertuberkulose vorkommt und tuberkulinisiert wird, kann die Unterscheidung von geimpften und tuberkulösen Rindern erschwert sein.

In der Schweiz wurde Paratuberkulose 2015 als zu bekämpfende Tierseuche deklariert.

PubMed
 
 

Weiterführende Informationen
http://www.oie.int/fileadmin/Home/eng/Health_standards/tahm/2.01.11_PARATB.pdf


Letzte Änderung: 27.09. 2016


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