17 Metabolische Profiltests
Der Grundgedanke hinter Profiltests ist, dass sich schädigende Einflüsse auf eine Herde (Unterversorgung, Belastungen) im präklinischen Stadium oder im subklinischen Berich besser durch die Untersuchung einer repräsentativen Stichprobe von Tieren in verschiedenen Produktionsstadien (Altmelker, Trockensteher, Frühmelker) als durch die Untersuchung einzelner Tiere feststellen lassen. Die Referenzbereiche dieser Parameter sind dabei meist enger gefasst als bei der Untersuchung klinisch kranker Tiere, im Extremfall sind sie sogar betriebsspezifisch. Ein Beispiel für Profiltests ist der "Compton Metabolic Profile Test", der ursprünglich die Bestimmung der Konzentrationen von Glukose, Harnstoff, Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium, Albumin, Globulin, Hämoglobin und Kupfer im Blut umfasste. Häufung von Werten außerhalb der Referenzbereiche wird als Indikation für gezielte Untersuchungen und für „Metaphylaxe“ (Intervention bei besonders krankheitsgefährdeten Tieren) angesehen, also z.B. für Änderung der Ration und/oder für die Verabreichung von Wirkstoffen.
Kritik: Auch wenn nachgewiesen werden kann, dass beispielsweise Kühe, die in der Frühlaktation Labmagenverlagerung bekommen, schon einige Zeitdavor Abweichungen gewisser Laborwerte zeigten, ist zum einen die Spezifität dieser Befunde fraglich, und zum anderen stehen nicht immer konkrete spezifische und absolut wirksame „metaphylaktische“ Maßnahmen zur Verfügung. Außerdem müssten diese Profiltests an allen Tieren im fraglichen Stadium durchgeführt werden, im Extremfall sogar mehrmals. Bemerkenswerterweise wird es in den USA, wo es viele sehr große Herden gibt, nicht angewendet.
Letzte Änderung: 07. 04. 2014
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